Amsterdam. Bei der Demonstration gegen die Verfolgung von LGBTI in Tschetschenien am Amsterdamer Homo-Denkmal waren am Mittwoch 19.April fast 500 Menschen anwesend.
Ziel der Kundgebung war Solidarität mit den LGBTI in Tschetschenien zu zeigen.
„Um unseren Tschetschenischen Brüdern und Schwestern zu zeigen, dass sie nicht alleine sind, sondern dass eine starke, internationale und bunte Bewegung neben ihnen steht,“ wie Tanja Ineke (Vorsitzende des COC) es in ihrer Rede auf dem Homo-Denkmal zusammenfasste. Das COC, der niederländische LGBTI-Verband, sorgt dafür daß die Bilder der Zusammenkunft bei LGBTI in Tschetschenien und Russland ankommen.
Die Demonstranten forderten, dass Schluss ist mit der Verfolgung in Tschetschenien. Mit den Worten von Ineke: „Was in der russischen Teil-Republik los ist, ist eine Schande für Tschetschenien. Es ist eine Schande für Russland. Und ist eine Schande für die Menschheit. Unsere Botschaft ist klar: Das muss aufhören, Herr Kadyrow. Das muss aufhören, Herr Putin. Das muss heute noch aufhören."
Nach der Demonstration gab Ineke der Hoffnung Ausdruck, dass diese und andere Demonstrationen mit dem Druck erhöhen auf Präsident Ramzan Kadyrov, die Verfolgung zu beenden. „In Städten wie London, Mailand, Brüssel, Lissabon und Wien finden diese Woche auch Demonstrationen statt. Und zahlreiche Regierungen sprechen Kadyrow nun darauf an."
Ineke rief weiterhin die niederländische Regierung dazu auf, die Asylpolitik für LGBTI großzügiger zu gestalten. Dem schloss sich Stadtrat Eric van der Burg in seiner Ansprache an.
Bei der Kundgebung sprach auch der Russisch-Niederländische LGBTI-Aktivist Vladimir Chorchordin, der ein Grußwort des Russischen LGBT-Netzwerks überbrachte: „Ihr lasst die Stimmen von LGBTI in Tschetschenien gehört werden.“
Außerdem sprach Paul Helsloot von Amnesty International, der unter anderem dazu aufforderte, die Petition zu diesem Thema zu unterzeichnen. Zum Schluss gab es noch eine kurze Ansprache von LGBTI Aktivist Elie Karam, selbst einst in die Niederlande geflohen, und es konnten Kerzen und Blumen zum Gedenken der Opfer niedergelegt werden.
Die Veranstaltung am Homo-Denkmal war eine Initiative des russisch-niederländischen Aktivisten Vladimir Chorchordin, dem niederländischen Aktivist Hans Verhoeven, COC Nederland und Amnesty International.