
JETZT ERST RECHT
Warum der CSD in Mönchengladbach ein Zeichen gegen Rechts setzen muss
Während Berlin sich im Juli wieder in ein Meer aus Regenbogenfahnen, Musik und politischem Aktivismus verwandelt – das schwul-lesbische Stadtfest zieht jährlich Tausende Besucherinnen und Besucher an – steht Mönchengladbach vor einer besonders herausfordernden Situation.
Der dort geplante Christopher Street Day (CSD) sieht sich nicht nur mit organisatorischen Hürden konfrontiert, sondern auch mit einem beunruhigenden Gegner: Rechtsextreme Kräfte mobilisieren gezielt zu einer Gegendemonstration.
Dieser Aufruf von Neonazis ist mehr als ein gezielter Versuch der Einschüchterung – er ist ein Alarmzeichen. Ein klares Indiz dafür, dass queere Sichtbarkeit auch heute noch auf Widerstand stößt.
Und er macht deutlich: Der CSD ist kein überholtes Symbol aus vergangenen Kämpfen, sondern weiterhin ein aktuelles, notwendiges Zeichen für Vielfalt, Respekt und gesellschaftlichen Zusammenhalt.
Sichtbarkeit ist kein Luxus – sie ist überlebenswichtig
Dass ausgerechnet ein CSD Ziel rechter Hetze wird, zeigt einmal mehr, wie wichtig diese Veranstaltungen sind. Sie geben queeren Menschen nicht nur Raum zur Selbstentfaltung, sondern auch zur politischen Artikulation – für gleiche Rechte, gegen Diskriminierung, für Akzeptanz im Alltag. Und genau das macht sie für rechte Ideologien so bedrohlich.
Die Organisator*innen des CSD Mönchengladbach antworten deshalb mit einem klaren Appell:
„Jetzt erst recht – nie wieder!“
Es ist ein Aufruf an die Zivilgesellschaft, sich nicht einschüchtern zu lassen, sondern Haltung zu zeigen. Gerade jetzt, wo queeres Leben wieder gezielt bedroht wird, ist es entscheidend, nicht zu schweigen.
Solidarität ist gefragt – von der Community und darüber hinaus
Der CSD war immer mehr als ein queeres Straßenfest. Er ist ein Ausdruck gelebter Demokratie. Wer sich für den CSD einsetzt, steht für eine Gesellschaft, die Unterschiede nicht nur duldet, sondern feiert. Eine Gesellschaft, in der alle Menschen – unabhängig von sexueller Orientierung oder Geschlechtsidentität – sicher, frei und sichtbar leben können.
Deshalb geht es in Mönchengladbach in diesem Jahr um mehr als nur ein regionales Event. Es geht um ein deutliches Zeichen gegen rechts, gegen Ausgrenzung, gegen Hass. Und um ein starkes Plädoyer für Vielfalt, Freiheit und gegenseitigen Respekt.
Mitmachen – mitdemonstrieren – mitgestalten
Der CSD Mönchengladbach braucht in diesem Jahr mehr Unterstützung denn je. Die Einladung ist klar und offen an alle gerichtet:
Kommt zur Demo. Zeigt Gesicht. Steht ein für eine bunte, solidarische Gesellschaft.
Denn wenn Neonazis aufmarschieren, ist Wegschauen keine Option. Dann heißt es: Gemeinsam laut sein – für Menschenrechte, für Vielfalt, für Liebe.