
Angriff auf queere Community in Bad Freienwalde: Gewalt, die wir nicht länger hinnehmen werden
Bad Freienwalde, Brandenburg – Es ist ein trauriger, ein wütend machender Tag.
Am Rande einer Veranstaltung für Vielfalt, Demokratie und Respekt kam es heute zu einem gezielten Angriff auf Menschen aus der queeren Community. Vermummte Täter prügelten auf Teilnehmer*innen ein – Menschen, die sich friedlich versammelt hatten, um für ein offenes Miteinander einzustehen.
Was sich hier abspielt, ist kein Einzelfall. Es ist Teil eines erschreckenden Trends. Im Jahr 2025 werden queere Menschen in Deutschland noch immer eingeschüchtert, angegriffen, verletzt – allein, weil sie existieren. Und dieser Angriff zeigt erneut: Der Hass ist da. Er ist organisiert, er ist sichtbar, und er trifft jene, die für Freiheit, Gleichberechtigung und Würde einstehen.
Die Polizei hat Ermittlungen wegen gefährlicher Körperverletzung aufgenommen. Doch wir sagen klar: Ermittlungen reichen nicht. Wir brauchen ein politisches Umdenken. Es darf nicht bei Betroffenheitsbekundungen bleiben.
Wir fordern:
- Einen konsequenten Schutz queerer Veranstaltungen – auch in ländlichen Regionen. Es kann nicht sein, dass Gruppen, die Hass schüren, unsere Straßen kontrollieren, während queere Menschen um ihre Sicherheit fürchten müssen.
- Ein Sofortprogramm gegen queerfeindliche Gewalt – mit Präventionsarbeit, Schulung von Polizei und Justiz sowie Anlaufstellen für Betroffene. Queere Menschen müssen sich sicher fühlen – auf dem Land wie in der Stadt, am Tag wie in der Nacht.
- Klare politische Konsequenzen. Wer schweigt, macht sich mitschuldig. Wer relativiert, ebnet den Weg für den nächsten Angriff.
Wir erwarten von der Landes- und Bundespolitik: Haltung. Schutz. Konsequentes Handeln.
Dass diese Vielfaltsveranstaltung heute trotzdem eröffnet wurde, ist ein starkes Signal – eines, das Mut macht. Aber Mut darf nicht zur Voraussetzung werden, um in diesem Land sichtbar zu sein. Sichtbarkeit muss ein Recht sein – kein Risiko.
Wir von Radio QueerLive stehen an der Seite der Betroffenen. Wir sind laut gegen Hass, wir dokumentieren, wir senden, wir widersprechen. Und wir fordern: Schluss mit der Verharmlosung. Schluss mit dem Wegsehen. Schluss mit dem Schweigen.
Wer queere Menschen angreift, greift uns alle an. Und darauf gibt es nur eine Antwort: Solidarität. Entschlossenheit. Und klare politische Verantwortung.
Radio QueerLive
Die Redaktion