Regenbogenfahne brennt in Brandenburg

Wenn Symbole brennen – was das Anzünden der Regenbogenflagge in Dallgow-Döberitz bedeutet

Dass erneut die Regenbogenflagge vor dem Rathaus in Dallgow-Döberitz angezündet wurde, ist nicht nur ein Akt der Sachbeschädigung. Es ist ein gezielter Angriff auf ein Symbol, das für Vielfalt, Toleranz und die Rechte queerer Menschen steht – und es ist ein Alarmsignal. Denn wenn in einer brandenburgischen Gemeinde innerhalb von drei Jahren gleich mehrfach dieselbe Flagge angezündet oder gestohlen wird, ist das kein Zufall. Es zeugt von einer Haltung, die Hass nicht nur denkt, sondern zur Tat schreitet.

Die Regenbogenflagge, die im Juni – dem Pride Month – weithin sichtbar gehisst wird, soll Aufmerksamkeit schaffen: für die Rechte queerer Menschen, für ihren Schutz und ihre Gleichstellung. Dass genau dieses Zeichen zur Zielscheibe gemacht wird, zeigt, wie notwendig solche Symbole und die öffentliche Debatte weiterhin sind. Denn die Existenz queerer Menschen und ihrer Rechte ist für einige offenbar noch immer ein provozierendes Ärgernis.

Ein solcher Vorfall ist kein „dummer Streich“ – er ist Ausdruck eines gesellschaftlichen Klimas, in dem Intoleranz wieder mutiger auftritt.
Die Täter wollen nicht nur eine Flagge zerstören – sie wollen verunsichern, ausgrenzen, einschüchtern. Doch genau deshalb darf die Reaktion nicht Schweigen sein. Es braucht eine klare Haltung – aus der Politik, von Nachbar:innen, aus den Schulen, Vereinen und Gemeinden. Dallgow-Döberitz steht dabei exemplarisch für viele kleinere Orte, in denen queere Sichtbarkeit oft noch als Ausnahme gilt.

Die gute Nachricht: Symbole lassen sich zerstören, aber ihre Bedeutung nicht.

Eine neue Flagge kann gehisst werden – und sie wird es hoffentlich auch wieder. Doch darüber hinaus braucht es Aufklärung, Solidarität und eine konsequente strafrechtliche Verfolgung. Denn wer eine Flagge anzündet, zündet ein Stück gesellschaftlichen Zusammenhalt an. Und dem muss man entschlossen entgegentreten.

Radio QueerLive
Die Redaktion