40 Jahre Westler, der Film

Es gibt Filme, die nicht nur Geschichten erzählen, sondern selbst Geschichte schreiben. Einer dieser Filme ist Westler, das berührende Spielfilmdebüt von Wieland Speck aus dem Jahr 1985. In diesem Jahr feiert der queere Klassiker sein 40-jähriges Jubiläum – und wir gratulieren herzlich, insbesondere auch dem Regisseur und langjährigen Wegbegleiter der queeren Filmszene, Wieland Speck.

Westler erzählt die Liebesgeschichte zwischen Felix und Thomas – zwei jungen Männern, die durch die Berliner Mauer getrennt sind. Felix lebt im freien Westen, Thomas im kontrollierten Osten der Stadt. Ihre Beziehung muss sich nicht nur gegen gesellschaftliche Vorurteile behaupten, sondern auch gegen ein politisches System, das Begegnungen über die Mauer hinweg erschwert und überwacht. Gedreht wurde teils mit versteckter Kamera im Ostteil Berlins – ein riskantes Unterfangen, das dem Film eine eindringliche Authentizität verleiht.

Heute gilt Westler als Meilenstein des queeren Kinos – ein Film, der „wie aus dem Underground aufs Leben schaut“, wie Andreas Wilink in der sissy schreibt. Seine Relevanz hat er nie verloren, im Gegenteil: In Zeiten, in denen Freiheit und Liebe erneut unter Druck geraten, wirkt der Film aktueller denn je.

Zum 40. Jubiläum wird Westler am 25. Mai auf dem Queerfilmfest Kassel gezeigt. Und Berliner:innen dürfen sich auf eine ganz besondere Vorstellung am 26. Mai im Babylon Kreuzberg freuen – dort ist auch Wieland Speck persönlich zu Gast und steht dem Publikum für Gespräche zur Verfügung.

Ein Film, ein Statement, ein Stück Zeitgeschichte – Westler bleibt ein bewegendes Denkmal der Liebe gegen alle Grenzen.