❤️🧡💛 Philipp und Tom 💚💙💜 (26)

Radio QueerLive – eine Berliner Liebesgeschichte

Teil 26:

Floßfahrt mit Arschbombe

Der Flur war voll mit Kisten. Kartons mit Aufklebern wie „Mikro A defekt“, „WLAN-Router mit Charakter“ und „Kabelsalat, bitte nicht essen“.

Gustav balancierte eine Box mit zwei Laptops, Jakob hatte ein wild verknotetes Kopfhörerkabel um den Hals hängen, und Frau Bond schleppte mit erstaunlicher Ruhe die Teekanne.

Tom kam ihnen gerade aus dem Wohnzimmer entgegen, Philipp hinter ihm mit einem leeren Kaffeebecher.

„Na, zieht ihr wirklich aus?“, fragte Tom grinsend.

„Ja, ist alles wieder trocken im Studio“, sagte Gustav. „Und bei euch tropft’s nur noch aus dem Wasserhahn.“

Philipp streckte eine Hand aus, nahm Frau Bond die Teekanne ab.
„War irgendwie… schön, euch hier zu haben. Laut, aber schön.“

„Wir sind ja nicht ganz weg“, sagte Jakob. „Aber ihr kriegt euer Wohnzimmer zurück.“

Frau Bond zwinkerte. „Und als kleines Dankeschön gibt’s heute Nachmittag ’ne Überraschung. Packt die Badehose ein. Ab 15 Uhr an der Spree. Keine Ausrede.“

Philipp hob skeptisch die Augenbraue. „Ihr schenkt uns ein Date mit einem Fisch?“

Gustav grinste. „Fast. Aber diesmal ohne Studiotechnik.“

Tom sah zu Philipp. „Wenn die das organisieren, wird’s eh wieder total irre.“

Philipp zuckte mit den Schultern. „Na gut. Was soll schon passieren?“


Später, 15:04 Uhr – am Spreeufer

Ein zwei­stöckiges Floß lag direkt am Anleger. Modern, riesig, mit Hängematten, Pflanzenkübeln, einem Sonnendeck – und einem Grill, auf dem es schon brutzelte.

„Wow“, sagte Philipp. „Ich dachte, wir kriegen ein Tretboot mit Pappschildern.“

„Und ich dachte, Frau Bond schenkt uns Tee. Aber nein – sie grillt!“, meinte Tom.

Oben auf dem Deck winkte Frau Bond. Sonnenbrille, Bikini, Schürze mit der Aufschrift „Grill ’n’ Love“.

„Würstchen sind gleich fertig!“, rief sie. „Scharf oder schärfer?“

Gustav stand daneben mit Wasserpistole im Anschlag.
„Wartet nur, bis ihr oben seid.“

Jakob saß schon mit Sonnenhut auf der Kiste, auf der „Mixer?“ stand. „Wir haben Musik, Melone und Willi in der Kühlbox – also fast alles.“

„Moment. Willi?!“, fragte Tom.

„Scherz“, sagte Philipp. „Der hat Badetag.“


Oben auf dem Dach des Floßes

Tom und Philipp standen nebeneinander, barfuß, in Shorts. Unten das Wasser, über ihnen die Sonne.

„Bereit?“, fragte Philipp.

„Nie gewesen. Aber wir zählen runter“, sagte Tom.

„Drei… zwei… eins – Arschbombe!“

Sie sprangen gleichzeitig – zwei perfekte Bauch-zusammen-Kugeln in der Luft – und landeten mit einem doppelten Platsch mitten in der Spree.

Gustav johlte. Frau Bond klatschte mit der Grillzange.
Jakob hob sein Glas Eistee.

„Offiziell eröffnet: das erste Sendefreie Wochenende. Und ja, Willi hat Hausverbot.“


Später saßen sie alle in Badetüchern eingewickelt auf dem unteren Deck.
Die Sonne ging langsam unter. Philipp schnappte sich die letzte halbe Bratwurst.

„Weißt du was“, murmelte er, „ich mag Schlager noch immer nicht. Aber sowas hier – das ist mein Sommerhit.“

Tom nickte. „Und Frau Bond ist meine Grillgöttin.“

Aus dem Lautsprecher dudelte ein Remix von „Let’s Dance“. Willi züngelte synchron vom Floßrand.

Ende, Teil: 26. Morgen geht’s weiter, um 20 Uhr – hier bei Radio QueerLive.