
Mit klaren Worten und eindrucksvoller Entschlossenheit hat Schauspieler und Moderator Alan Cumming in der US-Late-Night-Show Jimmy Kimmel Live eine flammende Rede für die Rechte der Trans-Community gehalten. Seine zentrale Aussage ist ein schockierender Vergleich: „Die USA behandeln Vergewaltiger besser als Transsexuelle.“
Ein Appell gegen Hass und Heuchelei
Der 60-jährige Schotte, bekannt als Moderator der Show The Traitors, nutzte seinen Auftritt am 22. Juli, um transfeindliche Narrative zu entlarven und die Missstände anzuprangern, denen trans Menschen in den USA tagtäglich ausgesetzt sind. Besonders ging er auf eine weitverbreitete Verschwörungstheorie ein, nach der Vergewaltiger sich als trans Frauen ausgeben würden, um Zugang zu Damentoiletten zu erhalten.
„Es gibt keinerlei Beweise für diese absurde Behauptung“, sagte Cumming. „Warum um alles in der Welt sollte sich ein Vergewaltiger als Transgender ausgeben, in einem Land, das Vergewaltiger tatsächlich besser behandelt als Transsexuelle?“
Seine Botschaft: Transfeindlichkeit beruht nicht auf Fakten, sondern auf tief verwurzeltem Hass und politisch motivierter Angstmache.
Trans-Menschen als Superhelden
In seinem Monolog beschrieb Cumming Trans-Personen als „Superhelden“ – Menschen, die in einer Gesellschaft aufwachsen, die sie ausgrenzt, nicht versteht und häufig offen angreift. „Und wie Superhelden“, sagte er, „versuchen böse Milliardäre sie ohne jeden verdammten Grund auszulöschen.“
Er erinnerte daran, dass Trans-Menschen keine neue Erscheinung seien, sondern schon immer Teil der Gesellschaft waren – und auch bleiben werden, ungeachtet politischer Kampagnen oder gesellschaftlicher Ausgrenzung.
Scharfe Kritik an Trump: „Ein Schlag ins Gesicht“
Besonders scharf griff Cumming den ehemaligen Präsidenten Donald Trump an. Er verurteilte dessen politische Maßnahmen gegen die Trans-Community – etwa das Verbot geschlechtsangleichender medizinischer Versorgung, die Diskriminierung im Militärdienst und die beharrliche Rhetorik, wonach es nur zwei Geschlechter gebe.
Cumming warf Trump vor, Transmenschen als „Bedrohung für Frauen“ zu brandmarken, während er selbst eine Geschichte frauenfeindlicher Aussagen und etliche Vorwürfe sexuellen Fehlverhaltens aufweise.
„Es gibt zahllose Beweise dafür, dass der Präsident der Vereinigten Staaten sich damit brüstet, in die Umkleiden von Schönheitswettbewerben einzubrechen und Frauen an der Muschi zu begrapschen“, erklärte Cumming mit deutlichem Bezug auf das berüchtigte Access Hollywood-Tape von 2005. „Wach auf, Amerika!“
Heuchelei und Doppelmoral
Cummings Wut richtet sich auch auf die politische und gesellschaftliche Doppelmoral: Während Transmenschen kriminalisiert und diskriminiert werden, bleiben mächtige Männer trotz schwerwiegender Vorwürfe unbehelligt – oder werden sogar verteidigt.
Mit Blick auf Trumps Urteil, in dem er zur Zahlung von 83 Millionen Dollar an eine Frau wegen sexueller Nötigung verurteilt wurde, kommentierte Cumming bissig: „Das ist, als würde der Topf den Kessel schwarz nennen – nachdem er in der Umkleide eines TJ Maxx versucht hat, dessen Henkel zu greifen.“
Eine Stimme gegen das Vergessen
Alan Cumming ist seit Jahren ein entschlossener Verbündeter der LGBTQ+-Community. Bereits im Januar kritisierte er Trumps transfeindliche Politik in der Talkshow The View. Damals sagte er: „Ich kann mir nicht vorstellen, wie es ist, trans zu sein und zu wissen, dass die Regierung per Gesetz dein Existenzrecht verbieten will.“
Seine Worte sind ein kraftvoller Aufruf an die Gesellschaft: Nicht wegsehen, nicht schweigen – sondern sich für die einsetzten, die keine Stimme haben oder deren Stimme systematisch unterdrückt wird.
Fazit: Alan Cummings Monolog war weit mehr als eine politische Rede. Es war ein dringender Appell für Menschlichkeit, Respekt und Gerechtigkeit – in einer Zeit, in der Trans-Menschen weltweit unter Druck stehen. Seine Botschaft ist klar: Wer Trans-Menschen angreift, greift die Grundwerte einer freien und gerechten Gesellschaft an.
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News Redaktion