„Keine Grenzen mehr“ – Gouverneur JB Pritzker attackiert Donald Trump in scharfer Rede vor Lehrergewerkschaft

Mit ungewöhnlich deutlichen Worten hat der demokratische Gouverneur von Illinois, JB Pritzker, beim Kongress 2025 der Illinois Federation of Teachers (IFT) ein politisches Ausrufezeichen gesetzt. In seiner leidenschaftlichen Rede forderte er US-Präsident Donald Trump und dessen Verbündete auf, sich „komplett zu verpissen“ – ein Satz, der im Saal für lautstarken Jubel sorgte.

Frontalangriff auf republikanische Bildungspolitik

Pritzker warf der Trump-Administration vor, Bildungseinrichtungen gezielt zum Schlachtfeld politischer Kulturkämpfe zu machen.

„Bücher werden verboten. Geschichte wird ausgelöscht“, erklärte er. „Die Republikaner wollen Milliarden aus öffentlichen Schulen abziehen und in private Einrichtungen leiten. Sie wollen Lehrer bestrafen, die die Wahrheit sagen. Sie wollen Lehrkräfte kriminalisieren, die Schüler aus der LGBTQ-Gemeinschaft unterstützen.“

Seine Botschaft an Trump fasste er in einem Satz zusammen, der für Schlagzeilen sorgte:
„Sie wollen Klassenzimmer in Arenen des Kulturkampfes verwandeln. Und es tut mir leid, wenn ich so vulgär bin, aber Donald Trump und seine Kumpane können mich mal kreuzweise.“

Ein verlässlicher Verbündeter der LGBTQ+-Community

Pritzker hat sich in Illinois wiederholt für die Rechte von LGBTQ-Personen eingesetzt. Unter seiner Führung wurden unter anderem:

Schutzmaßnahmen für trans Schülerinnen und Schüler eingeführt,

sogenannte Konversionstherapien für Minderjährige verboten,

sowie der Zugang zu medizinischer Versorgung für Menschen, die eine Transition anstreben, ausgebaut.

Auch national positioniert er sich deutlich gegen Politikansätze, die die Rechte queerer Menschen einschränken.

Bei einer Veranstaltung der Human Rights Campaign im März bezeichnete er Trump als „grausamen Tyrannen“, vor allem wegen dessen Umgang mit jungen trans Personen.

Seine Botschaft an diese Jugendlichen war eindringlich:
„Ich weiß, dass es junge trans Menschen gibt, die sich fragen, ob jemand für ihr Recht auf ein sicheres, würdiges Leben kämpft. Nun, ich tue es. Wir tun es. Wir werden es tun.“

Pritzker verteidigt seinen Ton

Als NBC Chicago ihn fragte, ob seine scharfe Wortwahl gegenüber dem Präsidenten angemessen sei, blieb Pritzker standhaft.
„Mit Donald Trump als Präsident gibt es keine Grenzen mehr, was unsere Reaktionen auf seine Aussagen betrifft“, sagte er.

Seine Rede zeigt, wie sehr Bildungspolitik inzwischen zum zentralen Brennpunkt der politischen Auseinandersetzung in den USA geworden ist.

Debatte über Sprache und politische Verantwortung

Während Pritzkers Klartext von vielen als überfälliges Statement gefeiert wird, kritisieren andere den Ton als überzogen. Unbestritten ist jedoch, dass seine Worte eine der drängendsten Fragen im US-Bildungssystem berühren: Soll Schule Ort politischer Manipulation sein – oder Raum für Wissen, Offenheit und Respekt?

Seine Ansprache beim IFT-Kongress dürfte die Diskussion darüber weiter anheizen.

Radio QueerLive
News Redaktion