Zehn Jahre Tanz mit Botschaft

Berlin, 5. August 2025 – Zehn Jahre, ein Anliegen: Mitgefühl, Menschlichkeit und klare Haltung auf die Straße bringen – und dabei tanzen.
Am 31. August 2025 zieht der „Zug der Liebe“ zum zehnten Mal durch Berlin. Was 2015 als lautstarker Gegenentwurf zu Pegida begann, ist heute eine der wichtigsten politischen Demonstrationen der Hauptstadt – und zugleich ein tanzbares Bekenntnis zu einer offenen, solidarischen Gesellschaft.

Tanzfläche trifft Haltung

Zehn Jahre Protest mit Beats: Der „Zug der Liebe“ vereint elektronische Musik mit politischer Aussagekraft. Dabei geht es nicht um Marken, nicht um DJ-Line-ups, nicht um kommerzielle Reichweite. Es geht um Inhalte. Um Initiativen, die sich engagieren. Um Menschen, die ihre Stimme erheben – gegen Rassismus, gegen soziale Ungleichheit, für eine nachhaltige und menschliche Zukunft.

Das Leitmotiv seit dem ersten Zug: Solidarität sichtbar machen. In einem Berlin, das sich ständig verändert, bietet der Zug einen Moment kollektiver Haltung – laut, bunt und bewegend.

Mehr als Musik: Eine Plattform für gesellschaftliches Engagement

In diesem Jahr vereint der Zug 18 Wagenkollektive und dutzende soziale Organisationen. Von bekannten Clubs wie Weißer Hase, Addicted to Bass und Diskolusion bis hin zu gemeinnützigen Initiativen wie eclipse e. V., Gangway e. V., Schenk doch mal ein Lächeln e. V. oder dem World Cleanup Day.
Sie alle stehen für konkrete gesellschaftliche Arbeit: in der Jugendarbeit, der Obdachlosenhilfe, im Umweltschutz oder in der Antirassismusarbeit.

Der Zug ist ihre Bühne. Ihre Themen, ihre Stimmen und ihr Engagement stehen im Mittelpunkt. Redebeiträge, Transparente und Infomaterial entlang der Strecke machen sichtbar, was oft unsichtbar bleibt.

Wofür wir tanzen – Die Botschaften des Zuges 2025

Der Zug der Liebe bleibt politisch – und stellt in seinem zehnten Jahr zentrale Forderungen in den Fokus:

  • Für eine menschliche Lösung der europaweiten Flüchtlingsproblematik
  • Für eine kulturorientierte und soziale Stadtpolitik
  • Für den Erhalt von Grünflächen und eine nachhaltige Stadtentwicklung
  • Für Jugendförderung, Teilhabe und Schutz
  • Für ein Leben ohne Armut, Gentrifizierung und Ausgrenzung
  • Für ein tolerantes Miteinander – gegen Pegida, gegen AfD

Jeder dieser Punkte ist ein Statement gegen Gleichgültigkeit. Ein Aufruf zur Haltung – und zum Handeln.
Der Protest auf der Straße ist gelebte Demokratie

Im offiziellen Statement 2025 heißt es:
„Der Wunsch nach einer ‚unpolitischen Demo‘ ist kein naiver Irrtum, sondern Ausdruck eines Zeitgeists, der Demokratie als lästige Kulisse betrachtet. Wer auf die Straße geht, übt ein Grundrecht aus: Meinungsfreiheit in Bewegung.“

Und genau das ist der „Zug der Liebe“: gelebte Demokratie im Takt elektronischer Musik. Ein sichtbarer, hörbarer und fühlbarer Ausdruck dessen, was viele in Berlin – und darüber hinaus – verbindet: der Wunsch nach einer menschlicheren Gesellschaft.

Route 2025 – Tanz durch die Stadt

Startpunkt ist Bernauer Straße 48 – von dort zieht der Zug über Schönhauser Allee, Danziger Straße, Greifswalder Straße, Landsberger Allee, Platz der Vereinten Nationen, Karl-Marx-Allee bis hin zur Friedrichstraße und schließlich durch die Oranienstraße bis zum Ziel an der Lobeckstraße. Auf dieser Strecke wird nicht nur getanzt – es wird diskutiert, demonstriert, laut und klar Stellung bezogen.

Ein Fest für alle, die mehr wollen als feiern

Am 30. August 2025 um 13 Uhr beginnt der Zug der Liebe – mit Musik, mit Engagement, mit Botschaften, die weitertragen. Wer mitgeht, tut das nicht nur für den Bass. Sondern für ein Miteinander, das verbindet. Seit 2015. Und auch in Zukunft.

Mehr Infos und das vollständige Statement unter: www.zugderliebe.org

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News Redaktion

Foto: Jan_7276