❤️🧡💛 Philipp und Tom 💚💙💜 (32)

Radio QueerLive Eine Berliner Liebesgeschichte
Teil 32:

„Das mit dem Lama war kein Date!“

Der Samstagmorgen begann früh. Sehr früh. Zu früh für Philipp.

„Steh auf, wir haben einen Termin!“, rief Tom aus der Küche.
Philipp knurrte unter der Decke. „Tom… es ist Samstag. Das Einzige, wofür ich um acht Uhr aufstehe, ist… na ja, nichts eigentlich.“
Tom tauchte im Türrahmen auf, grinste frech und hielt zwei Tickets hoch. „Tierpark. Heute. Du und ich. Frühstück gibt’s unterwegs.“

Philipp setzte sich auf. „Du hast… was?!“
„Zwei Eintrittskarten. Schloss-Eingang Friedrichsfelde. Mit mir durch den Bambuswald und bis zu den Lamas.“
„Oh mein Gott, ich liebe dich. Aber du bist verrückt.“
„Das ist allgemein bekannt“, grinste Tom.

Noch vor halb zehn standen sie tatsächlich am Haupteingang des Berliner Tierparks – am Schloss Friedrichsfelde. Für Philipp war es ein nostalgischer Moment.
„Weißt du, ich war als Kind vielleicht zweimal hier. Aus Brandenburg ist das ein Weltreise. Ich fühl mich grad wie Acht.“
Tom lachte. „Dann bist du ja jetzt alt genug für die Lemuren.“

Der Weg führte sie durch das barocke Eingangstor, vorbei an stillen Wasserflächen und alten Eichen.
„Ich geh immer hier rein“, erklärte Tom, „wegen dem Schloss und dem Park. Und dann direkt durch zu den Affen und in die skandinavische Welt. Am liebsten aber lauf ich durch den Bambuswald – da ist’s wie in Asien.“

Mitten in Berlin und doch wie in Kyoto

Sie spazierten durch das grüne Labyrinth, begleitet vom Rascheln der Blätter.
„Hier krieg ich jedes Mal Fernweh“, sagte Tom leise.
Philipp antwortete verträumt: „Ich krieg Hunger. Gibt’s hier Sushi?“
Tom verdrehte die Augen. „Du ruinierst jeden romantischen Moment.“

Beim Lemuren-Gehege kauerte sich Philipp an den Zaun.
„Schau mal, der da macht Pilates!“
Tom grinste. „Wenn du denkst, du siehst komisch aus beim Yoga… dann schau dir das an.“
Philipp schnappte sich sein Handy. „Warte, das kommt in meine Story: Me when I try to adult.“

Kleine Tiere, große Sprüche

Im Tropenhaus landeten sie vor dem Terrarium des Nacktmulls.
Philipp starrte hinein. „Boah. Der sieht aus wie ein schlecht gekochtes Würstchen.“
Tom lachte. „Oder wie dein Frühstück nach durchgefeierter Nacht.“
Philipp drehte sich grinsend um. „Nein, warte mal… eigentlich sieht der aus wie dein kleiner Freund.“
Tom stemmte die Hände in die Hüften. „Dafür läufst du heute alleine nach Hause.“

Der große Lama-Moment

Dann kamen sie zum Gehege mit drei Lamas. Eins stand nahe am Zaun.
„Das ist mein Moment“, flüsterte Philipp.
„Philipp, bitte sei vorsichtig“, sagte Tom. „Das sind keine Plüschtiere.“
„Ach was. Ich hab ’ne Banane dabei.“
„Du willst dem Lama eine Banane geben?“
„Nein, die Schale. Nachhaltig und gesund!“ Philipp war schon dabei, die Schale über den Zaun zu halten. Das Lama trat näher, nahm sie zögerlich an und kaute langsam.

„Schau dir das an, Tom! Das kaut wie du, wenn du versuchst, höflich zu bleiben.“
Tom grinste, hielt aber Sicherheitsabstand.

Und dann… geschah es.

Das Lama hörte auf zu kauen, legte den Kopf leicht schräg – und spuckte.
Mit voller Wucht. Direkt. Auf. Philipp.

Ein klebriger Schwall traf ihn mitten auf die Brust. Die Bananschale folgte in zwei matschigen Stücken. Ein Tropfen landete auf seiner Wange.

„WAAAH!! ES HAT MICH ANGEGRIFFEN!!“ Philipp sprang zurück, die Arme von sich gestreckt wie ein überfahrenes Verkehrsschild.
Tom fiel beinahe um vor Lachen. „Das… war… das Beste… heute.“
„ICH WURDE BESCHÜTTET, TOM! VON EINEM TIER MIT FRISUR AUS DEN 90ERN!“
„Du hast es provoziert.“
„Ich dachte, ich bin sein Freund!“
„Du warst sein Opfer.“

Der Heimweg – und das große Fazit

Zurück auf der Parkbank bei den Przewalski-Pferden reinigte Philipp mit feuchten Tüchern sein Shirt.
„Ich riech wie Kompost.“
Tom nahm seine Hand. „Du riechst… nach Abenteuer.“
Philipp seufzte. „Ich liebe dich, aber wenn du das noch mal sagst, spuck ich dich an.“
„Dann sind wir quitt.“

Sie beendeten ihren Rundgang durch den Bambus, warfen einen letzten Blick auf die Schneeeule und die riesigen Flusspferde.
Am Ausgang sagte Philipp leise: „Ich glaub, ich hab mich heute ein bisschen mehr in dich verliebt.“
Tom grinste. „Trotz Lama-Spucke?“
„Wegen Lama-Spucke.“

Ende von Teil 32
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