
EHRC-Leitlinien sorgen für Empörung
Die neuen Leitlinien der britischen Equalities and Human Rights Commission (EHRC) haben einen Sturm der Entrüstung ausgelöst. Sie ermöglichen es Einrichtungen, trans Personen den Zugang zu öffentlichen Toiletten oder geschlechtergetrennten Räumen zu verwehren – unter dem Vorwand des „Schutzes“ anderer. Für viele bedeutet das nicht mehr Sicherheit, sondern offene Diskriminierung.
„Diese Leitlinien zerstören Leben“, sagt Alex Parmar-Yee von der Trans+ Solidarity Alliance. Statt für Klarheit zu sorgen, entziehen sie trans Menschen den Zugang zu grundlegenden, alltäglichen Räumen – und das ohne demokratische Beteiligung, ohne Transparenz, ohne Mitsprache der Betroffenen.
Besonders perfide: Die Entscheidungen wurden laut Aktivist*innen hinter verschlossenen Türen getroffen. Für viele in der Community ist das ein erneuter Beleg dafür, dass ihre Stimmen bewusst ignoriert werden – in einem Klima, das ohnehin zunehmend feindlich gegenüber queeren Menschen ist.
Auch der kürzlich verabschiedete Online Safety Act sorgt für Unruhe. Das Gesetz verpflichtet Webseiten mit Inhalten für Erwachsene zu strengen Altersverifikationen. Kritiker*innen befürchten jedoch, dass darunter auch LGBTQ+-Jugendangebote leiden könnten – Angebote, die für viele junge queere Menschen oft die einzigen zugänglichen und sicheren Informationsquellen darstellen.
Der Aktivist Litman erinnert an seine Tochter Alice, die trans war und online eine wichtige Stütze fand. „Ihre Online-Welt hat sie geschützt“, sagt er. „Diese Gesetze sind wirklich beängstigend.“ Auf die Frage, was er ihr heute sagen würde, antwortet er: „Finde deine Gemeinschaft. Denn sie wird dich retten. Sie wird dich fördern und unterstützen.“
Was hier passiert, betrifft mehr als Toiletten oder Altersverifikationen. Es geht um Sichtbarkeit, Schutz und das Recht, dazuzugehören. Die neuen Maßnahmen sind ein gefährlicher Rückschritt – und ein Weckruf. Die Gesellschaft muss sich entscheiden, ob sie Menschen ausgrenzt oder schützt. Die trans Community verdient keine Sonderregeln – sie verdient gleiche Rechte, gleichen Zugang und Respekt.
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News Redaktion