
CAPACHO, Venezuela
Andry Hernández, ein 32-jähriger venezolanischer Maskenbildner, kehrte nach vier Monaten Haft im berüchtigten CECOT-Gefängnis in El Salvador in seine Heimat zurück.
Er war einer von über 250 venezolanischen Migranten, die im März 2025 über den Alien Enemies Act von 1798 durch die US-Regierung deportiert wurden – angeblich wegen Zugehörigkeit zur Bande Tren de Aragua, was auf Tattoos beruhte, die Hernández und andere trugen.
Während seiner Zeit in CECOT berichtete Hernández von schwerer Misshandlung:
- Schläge mit Schlagstöcken,
- Gummiprojektile, die zu Rippenbrüchen, Finger‑ und Zehfrakturen führten,
- Handschellenspuren und Prellungen am Oberkörper und im Gesicht,
- dunkle Einzelzellen, verrottetes Essen,
- und mögliche sexuelle Gewalt durch Aufsichtspersonen.
Er bezeichnete seinen Aufenthalt als „eine Begegnung mit Folter und Tod“. Viele Mitgefangene litten unter den körperlichen Folgen der Gewalt im Gefängnis.
Die venezolanische Generalstaatsanwaltschaft kündigte eine Untersuchung gegen El Salvadors Präsident Nayib Bukele sowie gegen zwei ranghohe Justiz- und Gefängnisbeamte an. Die Vorwürfe umfassen sexuelle Gewalt, körperliche Misshandlungen, gesundheitliche Vernachlässigung und kontaminiertes Essen und Wasser.
Die USA und El Salvador wiesen die Missbrauchsvorwürfe zurück. US-Regierungssprecher nannten die Männer „kriminelle, illegale Bandenmitglieder“. Trotzdem fordern Bürgerrechtsorganisationen eine Überprüfung der Deportationsverfahren und eine Entschädigung für Betroffene.
Familie, Freund:innen und Unterstützer:innen in Venezuela organisierten Fürbitten und Kampagnen für seine Freilassung. Bei seiner Rückkehr wurden Hernández emotionale Begrüßungen zuteil – er zeigte sich dankbar für die Unterstützung.
Die 2025 gestarteten Deportationen basierten auf dem Alien Enemies Act, einem selten genutzten Gesetz von 1798. Durch dieses konnte die US-Regierung Menschen ohne Gerichtsverfahren inhaftieren und deportieren.
CECOT wurde im Rahmen eines harten Vorgehens gegen Gangs errichtet und ist für Menschenrechtsverstöße bekannt. Gefangene berichten von systematischer Gewalt, Hunger und Isolation.
Wesentliche Forderungen & nächste Schritte:
In Venezuela läuft eine offizielle Untersuchung wegen möglicher Verbrechen gegen die Menschlichkeit.
In den USA wurde die erste administrative Beschwerde von deportierten Venezolanern gegen die Regierung eingereicht; sie fordert Schadensersatz für unrechtmäßige Deportation und Misshandlungen.
Menschenrechtsgruppen und U.S.-Abgeordnete fordern eine Anhörung im Kongress bezüglich möglicher Mitfinanzierung dieser Haftlager durch US-Steuergelder.
Abschlussgedanken
Andry Hernández’ Rückkehr unterstreicht die Beschwerden von Geflüchteten ohne strafrechtliche Verurteilung – der Fall belegt schwerwiegende Fragen zu legaler Kontrolle, Transparenz und Schutz von Personen in Abschiebeverfahren.
Radio QueerLive
News Redaktion