
Viersen.
Am Samstagnachmittag, den 26. Juli, kam es an der Kreuzkirche in Viersen zu einem beunruhigenden Vorfall mit politisch brisanter Dimension: Während einer öffentlichen Veranstaltung wurde eine von innen befestigte Regenbogenfahne von einem Mann gewaltsam entfernt und entwendet. Der Täter agierte nicht allein – eine wartende Gruppe unterstützte ihn bei der Flucht. Im Zuge der Tat fielen rassistische Äußerungen, zudem wurde der Hitlergruß gezeigt.
Die Evangelische Kirchengemeinde Viersen hat den Vorfall umgehend zur Anzeige gebracht. Die Polizei ermittelt, der Staatsschutz ist eingeschaltet. Die Gemeinde zeigt sich tief betroffen – nicht nur wegen des Diebstahls, sondern wegen der offensichtlichen rechtsextremen Gesinnung, die sich in der Tat offenbarte.
„Der Hitlergruß ist nicht nur eine strafbare Handlung, er ist ein Angriff auf die Grundwerte unserer Demokratie“, erklärt Pfarrerin Kathinka Brunotte. Die Kombination aus gezieltem Diebstahl eines Symbols der Toleranz, rassistischen Parolen und verfassungsfeindlichen Gesten mache die Tat besonders alarmierend.
Trotz des Schocks setzt die Gemeinde ein klares Zeichen: Bereits am Folgetag wurde eine neue Regenbogenfahne aufgehängt. Man werde weiterhin sichtbar für Vielfalt, Respekt und ein friedliches Miteinander einstehen. Gegen die Täter soll, sobald identifiziert, ein konsequentes Hausverbot ausgesprochen werden.
Der Vorfall zeigt: Die Angriffe auf demokratische Symbole und marginalisierte Gruppen nehmen zu. Umso wichtiger ist es, dass Zivilgesellschaft und Institutionen nicht schweigen – sondern Haltung zeigen.
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News Redaktion