🏳️‍🌈🏳️‍🌈🏳️‍🌈 CSDs am zweiten Augustwochenende 🏳️‍🌈🏳️‍🌈🏳️‍🌈

Während die Sommerhitze über Deutschland liegt, wird es an diesem Wochenende wieder bunt, laut und kämpferisch: Vom 8. bis 10. August 2025 finden zahlreiche Christopher Street Days (CSDs) in Städten und Gemeinden quer durchs Land statt. Doch CSDs sind weit mehr als nur bunte Paraden – sie sind politische Statements, Orte der Solidarität und ein kraftvolles Zeichen queerer Sichtbarkeit.

Von Braunschweig bis Bautzen: Vielfalt auf den Straßen

Los geht’s am Freitagabend (8. August) mit dem DykeMarch in Braunschweig, der um 18 Uhr am Platz der Deutschen Einheit startet. DykeMarches setzen einen wichtigen Fokus auf lesbische Sichtbarkeit – oft eine unterrepräsentierte Stimme innerhalb der queeren Community. Sie feiern lesbische Geschichte, fordern Gleichberechtigung und machen auf Mehrfachdiskriminierungen aufmerksam.

Am Samstag (9. August) folgen gleich mehrere CSDs in ganz Deutschland:

Bingen am Rhein ruft um 15:30 Uhr auf den Speisemarkt,

Braunschweig lädt um 13:00 Uhr auf den Herzogin-Anna-Amalia-Platz,

Ludwigsfelde startet um 14:00 Uhr am Bahnhof und

Nürnberg feiert ab 12:15 Uhr – der genaue Startpunkt ist aktuell noch offen.

Abgerundet wird das Wochenende am Sonntag (10. August) mit dem CSD in Bautzen, der um 12:30 Uhr auf dem August-Bebel-Platz beginnt.

CSDs sind politisch – auch 2025

Trotz aller Erfolge in den letzten Jahrzehnten bleibt der Kampf für Gleichberechtigung, Sichtbarkeit und Schutz queerer Menschen aktuell. Queerfeindliche Gewalt nimmt europaweit zu, rechtspopulistische Kräfte schüren gezielt Hass gegen trans, inter und nicht-binäre Menschen. Und selbst in Deutschland kämpfen queere Menschen noch immer gegen strukturelle Benachteiligung – ob in Schulen, im Gesundheitswesen oder im Arbeitsleben.

CSDs bieten deshalb nicht nur einen geschützten Raum zum Feiern, sondern erinnern auch daran, dass Pride ohne Protest nicht denkbar ist. „Stonewall was a riot“ – der Ursprung der Bewegung liegt in einem Aufstand gegen Polizeigewalt und Unterdrückung. Diese Geschichte lebt in jedem CSD weiter.

Queere Sichtbarkeit ist ein Menschenrecht

Ob in kleinen Städten wie Ludwigsfelde oder größeren Zentren wie Nürnberg – jeder CSD trägt zur Sichtbarkeit der Community bei. Er zeigt queeren Jugendlichen, dass sie nicht allein sind. Er fordert die Gesellschaft heraus, Vielfalt nicht nur zu tolerieren, sondern aktiv mitzugestalten. Und er erinnert daran, dass queeres Leben nicht nur in Metropolen stattfindet, sondern überall.

In Zeiten, in denen queere Menschen in vielen Teilen der Welt wieder in den Untergrund gedrängt oder kriminalisiert werden, ist sichtbares, selbstbewusstes Queersein ein Akt des Mutes – und der Hoffnung.

Zum Abschluss

Wer an diesem Wochenende die Möglichkeit hat, einen der CSDs zu besuchen, sollte es tun – als Zeichen der Solidarität, des Feierns und des Erinnerns. Denn Sichtbarkeit schützt. Und solange nicht alle sicher und frei leben können, ist der CSD nicht nur ein Fest, sondern auch ein Auftrag.

Wir danken Olaf Wunderbar für die Zusammenstellung der Termine .

Radio QueerLive
Die Redaktion