Großaufgebot der Polizei sorgt für friedlichen CSD in Bautzen

+++ Großaufgebot der Polizei sorgt für friedlichen CSD in Bautzen +++

Bautzen hat am Wochenende seinen dritten Christopher Street Day (CSD) gefeiert – begleitet von einem massiven Polizeiaufgebot.
Rund 3000 Menschen folgten dem Aufruf der queeren Community, unter dem Motto „Die Würde des Menschen ist unantastbar. Auch in Bautzen!“ für Menschenwürde, Sichtbarkeit und Solidarität zu demonstrieren. Unterstützt wurden sie von einer weiteren Kundgebung mit etwa 400 Teilnehmenden.

Parallel formierte sich ein Gegenprotest: Etwa 450 Personen nahmen an einer Veranstaltung „gegen Genderwahn“ teil. Damit fiel der Zuspruch aus diesem Spektrum geringer aus als im Vorjahr, als knapp 680 Menschen – überwiegend aus dem rechtsextremen Milieu – demonstriert hatten.

Strenge Auflagen gegen Einschüchterung
Angesichts der gewalttätigen Übergriffe im Jahr 2024 hatten Polizei und Versammlungsbehörde umfangreiche Sicherheitsvorkehrungen getroffen. Der Landkreis Bautzen schränkte das Versammlungsrecht gezielt ein: Einheitlich schwarze Kleidung, die den Eindruck von Gewaltbereitschaft erwecken könnte, war ebenso verboten wie Marschieren im Gleichschritt oder Trommeln im Marschtakt. Die Maßnahmen sollten eine einschüchternde Wirkung verhindern und das Eskalationsrisiko senken.

Polizei trennt Lager – nur vereinzelt Straftaten
Zwischen CSD-Teilnehmenden und Gegenprotest schob sich die Unterstützer-Demo als Pufferzone. Mit einer klaren räumlichen Trennung und starker Präsenz gelang es der Polizei, Konfrontationen weitgehend zu verhindern. „Wir sprechen bislang von einem friedlichen Verlauf“, erklärte ein Polizeisprecher am Nachmittag. Es habe zwar verbale Auseinandersetzungen gegeben und einzelne Straftaten seien registriert worden, eine Eskalation blieb jedoch aus.

Für ein Highlight sorgte am Abend die Band Kraftklub, die in Bautzen auftrat und den Tag musikalisch abrundete. Für viele Teilnehmende war der CSD nicht nur ein Zeichen gegen Diskriminierung, sondern auch eine klare Botschaft: Auch in Kleinstädten wie Bautzen gehört Vielfalt auf die Straße – geschützt, sichtbar und selbstbewusst.

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News Redaktion