
Das Tiergartenpicknick gestern war ein voller Erfolg: über 100 Menschen, Sonnenschein, Picknickdecken und eine entspannte, offene Stimmung. Berlin, wie man es liebt – bis auf einen Zwischenfall, der eher an eine schlechte Satire erinnerte.
Ein nackter älterer Herr, offenbar in der irrigen Annahme, der Tiergarten sei sein Privatbesitz, deklarierte den öffentlichen Park lautstark als „meine Wiese“ und „er war zuerst hier“.
Wer nicht in sein Weltbild passte, wurde als „die Neuen“ beschimpft.
Das Ganze garniert mit der Einlage, splitterfasernackt zum Buffet zu rennen – offenbar in der Hoffnung, dass nackte Haut Argumente ersetzt und Hygiene ein Fremdwort ist.
Zugleich drohte er seine Ansichten in einem queeren Stadtmagazin zu veröffentlichen, wahrscheinlich in der Annahme, die Welt braucht diese Themen.
Das Ergebnis: Fremdscham im Quadrat. Während andere friedlich aßen und plauderten, demonstrierte er unfreiwillig, wie man in zwei Minuten gleich mehrere soziale Regeln bricht. Öffentliche Räume leben von Respekt und Rücksicht – nicht von Reviergehabe und Buffet-Sprints im Adamskostüm.
Das Picknick wird trotzdem in guter Erinnerung bleiben. Und der Herr? Vermutlich in noch besserer – allerdings nicht so, wie er es sich wünscht.
Und jetzt schreiben sie Ihre Ansichten an das Stadtmagazin, die Welt braucht solche Themen.
Radio QueerLive
Die lachende Redaktion