
Am vergangenen Samstag feierten gleich zwei Schweizer Städte die queere Vielfalt: In Luzern zogen rund 2000 Menschen an der vierten Pride Zentralschweiz durch die Innenstadt, während Winterthur erstmals seinen eigenen Christopher Street Day (CSD Winti) erlebte – mit rund 600 Teilnehmenden. Die zuvor angekündigten Störaktionen von rechtsaussen und christlich-fundamentalistischer Seite blieben glücklicherweise aus.
Winterthur feiert seine erste Pride
In der zweitgrössten Stadt des Kantons Zürich wurde mit dem CSD Winti ein neues Kapitel queerer Sichtbarkeit aufgeschlagen. Nach Reden am Neumarkt setzte sich am Nachmittag ein Demonstrationszug durch die Altstadt in Bewegung. Die Botschaft war klar: Neben dem Feiern von Vielfalt und Liebe stand der Einsatz für gleiche Rechte im Zentrum.
Die Abschlusskundgebung am Neumarkt rundete den Anlass ab. Polizei wie auch Veranstaltende zogen ein positives Fazit. Trotz Drohungen und Aufrufen zu Störaktionen im Vorfeld – etwa über die Plattform „Szene ish Winti“ – verlief alles friedlich. Dank eines sorgfältig ausgearbeiteten Sicherheitskonzepts in enger Zusammenarbeit mit der Polizei konnte der Anlass sicher durchgeführt werden. Auf Instagram zeigten sich die Organisatoren erfreut und hoffnungsvoll: Man wünsche sich, auch 2026 wieder einen CSD in Winterthur auf die Beine stellen zu können.
Luzern: Die Night Pride als besonderes Erlebnis
Bereits zum vierten Mal fand zeitgleich die Pride Zentralschweiz in Luzern statt. Neu startete das Pride-Festival im Vögeligärtli, wo Besucherinnen und Besucher ein vielfältiges kulturelles Programm und politische Reden erwarteten – unter anderem vom Luzerner Stadtpräsidenten Beat Züsli.
Ein besonderes Merkmal der Luzerner Pride ist die Demonstration in den Abendstunden, die sogenannte Night Pride. Rund 2000 Menschen zogen mit Musik und Regenbogenfahnen vom Festivalgelände über die Bahnhofstrasse und die Seebrücke zum Weinmarkt, durch die Altstadt bis zum Löwenplatz. Dort endete der Umzug, der nahtlos in die Pride Afterparty im Bourbaki überging und bis in die frühen Morgenstunden andauerte.
Ein starkes Zeichen für die Zukunft
Die beiden Anlässe in Luzern und Winterthur zeigen: Die Pride-Bewegung in der Schweiz wächst weiter – und sie lässt sich nicht einschüchtern. Trotz Drohkulisse blieben die Paraden friedlich, bunt und lautstark. Sie haben damit nicht nur queere Sichtbarkeit gestärkt, sondern auch ein Signal ausgesendet: Vielfalt, Freiheit und Gleichberechtigung sind Werte, die es zu verteidigen gilt.
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News Redaktion