❤️🧡💛 Philipp und Tom 💚💙💜 (14)

Radio QueerLive – Eine Berliner Liebesgeschichte

Teil 14:

Latte Macchiato & Schmetterlinge

Der Frühling ist in Berlin angekommen – zumindest für ein paar Stunden. Kathi steht mit ihrem kleinen Rucksack vor der Wohnungstür von Tom und Philipp. Die Sonne wirft lange Schatten durchs Treppenhaus. Als Philipp die Tür öffnet, breitet sie die Arme aus.

„Tadaaaa – ich lebe noch! Und ich stinke nicht mehr nach Desinfektionsmittel!“

Philipp lacht. „Und du bist wieder komplett? Nichts abgebrochen?“

„Nur die Geduld. Nach zwei Wochen Krankenhaus kann ich jetzt OP-Witze auswendig.“

Tom kommt aus der Küche, wischt sich die Hände an der Hose ab.
„Hey, Kathi. Schön, dich zu sehen. Du siehst gut aus. Gesund.“

„Danke. Und ich fühle mich auch so. Aber wenn ich noch einen Tag in diesem Krankenhausaufenthalts-Trott geblieben wäre, hätte ich das Kopfkissen gegessen.“

Philipp grinst. „Gut, dass wir was Besseres vorhaben. Komm, zieh die Jacke wieder an – wir holen uns Frischluft und Koffein.“

Szene im Straßencafé – Kastanienallee

Eine Stunde später sitzen die drei in einem kleinen Straßencafé mit roter Markise. Typisch Prenzlauer Berg: Kinderwagen links, Hipster mit Laptop rechts, und dazwischen: Kathi, Philipp und Tom.

„Ich hab echt vermisst, einfach draußen zu sitzen“, sagt Kathi und pustet in ihren Eiskaffee. „Oder echten Kuchen zu essen. Nicht diese Krankenhaus-Gelatine.“

Tom schiebt ihr ein Stück Rhabarberkuchen rüber.
„Willkommen zurück in der Welt der Geschmacksknospen.“
Philipp hebt sein Glas. „Auf die Rückkehr der Geschmackskönigin.“
Kathi prostet mit einem Strohhalm zurück.

Am Nachbartisch sitzt ein Mädchen. Dunkellockige Haare, große Kopfhörer um den Hals, eine Ausgabe von Orlando auf dem Schoß. Sie schaut immer wieder rüber.

„Hey“, murmelt Philipp. „Merkst du das auch?“
Tom: „Was?“
„Die da drüben. Die guckt ständig her.“
Tom runzelt die Stirn. „Meinst du mich oder dich?“
„Ich glaub, sie meint… Kathi.“

Kathi sieht hoch. „Was? Quatsch.“
„Doch. Ganz eindeutig“, sagt Philipp. „Warte, sie lächelt… jetzt!“
Tom hebt dezent zwei Finger und nickt ihr zu. Das Mädchen grinst – dann steht sie tatsächlich auf. Kommt rüber.

„Hi. Sorry, wenn ich störe“, sagt sie mit warmer Stimme. „Ich hab euch reden hören… also, naja, nicht alles, aber… darf ich mich kurz dazusetzen?“
Kathi ist überrumpelt. „Klar, ähm… bitte.“

Das Mädchen setzt sich. „Ich bin Lina. Ich studier Modedesign. Und ihr seid…?“
„Tom.“
„Philipp.“
„Kathi.“

Lina lächelt in Kathi Richtung. „Ich mag deinen Humor. Und deine Stimme.“
Kathi errötet leicht. „Das ist das erste Mal, dass mir jemand das in einem Café sagt, ohne dass ich dafür was zahlen muss.“

Alle lachen.

Am Abend in der WG

Die Sonne ist längst untergegangen. In der Wohnung von Tom und Philipp klappern Gläser, Musik läuft leise aus dem Lautsprecher. Kathi steht vorm Spiegel und zupft an ihrem Outfit.

„Okay“, sagt sie, „ich sehe nicht mehr aus wie eine Krankenhausstatistin.“

„Du siehst aus wie jemand, der Berlin gleich den Kopf verdreht“, antwortet Philipp.

Tom tritt mit einer Flasche Cola aus der Küche, sein schwarzes Tanktop sitzt perfekt – und betont, was zu betonen ist.

„Na, was meinst du, Philipp – zu viel oder gerade richtig?“

Philipp verdreht die Augen. „Tom, wir gehen feiern. Nicht zur Modenschau.“

Es klingelt.

Kathi zuckt zusammen. „Oh Gott, sie ist da.“
„Tief durchatmen“, sagt Philipp. „Oder willst du, dass Willi stattdessen öffnet?“
„Der beißt fremde Frauen“, wirft Tom trocken ein.
„Dann passt er ja gut zu dir“, kontert Philipp.

Sie öffnen die Tür.

Lina steht im Flur, eine kleine Tasche über der Schulter, die Locken locker, ihr Kleid leicht glitzernd.

„Tadaaaa! Seid ihr bereit für Tanz, Schweiß und schlechtes Bier?“

Dann hält sie inne.

„Oh – ihr kommt auch mit?“

„Na klar“, sagt Tom. „Wir sind schließlich die WG mit der besten Playlist.“
„Und der besten Stimmung“, fügt Philipp hinzu.
Kathi grinst. „Ich will euch eh mal tanzen sehen.“

Lina tritt einen Schritt zurück, macht eine einladende Geste.

„Dann los. Berlin wartet nicht.“

Teil 14 – Ende
Morgen geht’s weiter um 20 Uhr bei Radio QueerLive – mit Teil 15.