❤️🧡💛 Philipp und Tom 💚💙💜 (16)

Radio QueerLive – Eine Berliner Liebesgeschichte

Teil 16:

Neon, Nähe und ein kleines bisschen Glitzer

Der Club „Gloria’s Basement“ liegt versteckt in einem ehemaligen Kellergewölbe mitten in Friedrichshain. Draußen riecht es nach Regen auf Asphalt, drinnen nach Nebelmaschine, Parfum und Freiheit.

Philipp, Tom, Kathi und Lina stehen in der Garderobenschlange. Kathi trägt ein glänzendes schwarzes Top und ihre frisch verheilten Kratzer sind kaum noch zu sehen. Lina sieht sie an. „Du bist heute wirklich hot.“

Kathi grinst. „Ich dachte, ich zieh mal wieder was anderes an als Krankenhauskittel.“

„Hat funktioniert“, murmelt Lina.

Tom lehnt sich zu Philipp. „Weißt du, was ich liebe? Dass wir in einer Stadt leben, in der sich vier queere Menschen einfach treffen, tanzen und lieben dürfen.“

„Ja“, sagt Philipp. „Und trotzdem brauchen wir manchmal nur drei Schritte, um wieder an Menschen zu erinnern, wie wertvoll genau das ist.“

Drinnen ist es laut. Die Musik ist eine Mischung aus Pop und Electro, die Bässe pulsieren durch den Boden. Farben flackern über die Wände. Kathi und Lina verschwinden auf die Tanzfläche.

Tom zieht Philipp zur Bar. Musik wummert durch die Wände, die Eiswürfel in den Gläsern klirren.

„Zwei Gin Tonic mit Gurke, bitte“, ruft Tom dem Barkeeper zu.

In dem Moment kommt ein junger Typ auf Philipp zu – Anfang 20, Netzshirt, glitzernde Wangenknochen, ein bisschen zu selbstsicher.

„Hey“, sagt er mit einem Grinsen. „Willst du mit mir tanzen? Du siehst echt süß aus.“

Philipp blinzelt. „Danke… aber ich bin mit meinem Freund hier.“

Der Typ schaut kurz zu Tom, der neben Philipp steht. Dann rümpft er die Nase.
„Was, DER?! Der ist doch locker über 30. Was willst du denn mit so ’nem Opa?“

Philipp verzieht keine Miene. „Das ist mein Freund. Und du bist hier gerade fehl am Platz.“

Tom lächelt kühl. „Na komm, Opa geht jetzt mit seinem süßen Enkel tanzen.“

Er nimmt Philipps Hand und zieht ihn Richtung Tanzfläche.

„DAS war heiß“, sagt Philipp mit einem Grinsen.

„Ich weiß“, sagt Tom und grinst zurück. „Ich bin alt, nicht blind.“

Sie tanzen. Eng. Warm. Lachen. Irgendwann stoßen Kathi und Lina wieder dazu, die Finger ineinander verschränkt.

„Dieser Abend“, flüstert Kathi, „fühlt sich nach einem Anfang an.“

Und für einen Moment – zwischen Beats, Blicken und Berührungen – fühlt sich alles richtig an.

Ende von Teil 16.

Morgen geht’s weiter um 20.00 Uhr