
Wenn Popkultur auf Verschwörungsmythen trifft
Der weltweite Hype um die Labubu-Puppen hat eine neue Dimension erreicht – und mit ihr eine Welle absurder Gerüchte.
Die skurrilen Sammlerfiguren des Künstlers Kasing Lung, bekannt für ihre großen Augen und schelmischen Grimassen, stehen derzeit nicht nur bei Auktionen hoch im Kurs, sondern auch im Zentrum wilder Verschwörungstheorien.
Online-Kanäle überschlagen sich mit Behauptungen, die Spielzeuge seien von alten mesopotamischen Dämonen inspiriert – allen voran Pazuzu, eine Figur aus der babylonischen Mythologie, die durch den Horrorfilm Der Exorzist weltweit bekannt wurde. In viralen Posts wird behauptet, die Puppen könnten „Besitz ergreifen“ oder böse Kräfte ins Haus holen. Als vermeintlicher Beweis dient unter anderem eine Simpsons-Parodie, die jedoch falsch interpretiert wird.
Die Faktenlage sieht anders aus. Laut der Faktencheck-Plattform Snopes existieren keinerlei Belege für eine Verbindung zwischen Labubu und mesopotamischer Mythologie. Vielmehr basiert das Design der Figuren laut Kasing Lung auf nordischen Märchen – Geschichten, die ihn in seiner Kindheit prägten. Die Puppen entstanden aus seinem Bilderbuch The Monsters und werden vom chinesischen Spielzeuggiganten Pop Mart vertrieben.
Trotzdem halten sich die Gerüchte hartnäckig – ein Phänomen, das sich bei erfolgreichen Popkulturprodukten regelmäßig beobachten lässt. Was bei Beanie Babies, Pokémon-Karten oder Tickle Me Elmo Spielzeug-Hysterie war, wird heute durch soziale Medien mit okkulten Andeutungen aufgeladen. Der Labubu-Hype zeigt, wie schnell sich Konsumleidenschaft mit Aberglauben mischen kann – und wie dünn die Grenze zwischen Fantasie und Fiktion manchmal wird.
Eines ist jedenfalls sicher: Ihre Labubu-Puppe wird Sie nicht heimsuchen. Aber sie könnte bald ein kleines Vermögen wert sein.
Radio QueerLive war ja früher ein Magazin für Heteros. Seitdem aber diese Puppe im Studio steht, na ihr wisst es ja….
😛
Radio QueerLive
News Redaktion