Wiedereröffnung der ersten Transgender-Klinik Indiens trotzt US-Hilfskürzungen

Die erste Transgender-Klinik Indiens hat nach monatelanger Schließung aufgrund internationaler Finanzierungskürzungen wieder ihre Türen geöffnet. Die ehemalige Mitr-Klinik musste Anfang des Jahres schließen, nachdem Mittel der US-Behörde für internationale Entwicklung (USAID) eingefroren wurden – ein Schritt im Zuge der radikalen Neuausrichtung unter der Trump-Regierung. Die Schließung hatte unmittelbare Folgen: lebenswichtige Angebote für Transpersonen in drei der größten indischen Städte fielen weg.

Nun kehrt die Klinik unter dem neuen Namen Sabrang Clinic zurück – mit finanzieller Unterstützung der indischen Stiftung Tata Trusts. Das neue Zentrum versteht sich als geschützter Raum, der frei von Vorurteilen und Stigmatisierung ist. Geboten wird ein umfassendes medizinisches und psychosoziales Angebot, speziell ausgerichtet auf die Bedürfnisse von Transgender-Personen – von Hormonbehandlungen über psychologische Beratung bis hin zu rechtlicher Unterstützung.

Der Fall zeigt exemplarisch, wie politische Entscheidungen im globalen Norden direkte Auswirkungen auf marginalisierte Gruppen im globalen Süden haben können. Gleichzeitig macht die Wiedereröffnung deutlich, wie wichtig lokale Solidarität und Eigenverantwortung in der Gesundheitsversorgung queerer Communities sind. Die Sabrang Clinic steht damit nicht nur für medizinische Betreuung, sondern auch für Resilienz und Selbstbestimmung – trotz internationaler Rückschläge.

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News Redaktion