Rekordbeteiligung bei Trans Pride in London

Ein kraftvolles Zeichen gegen Diskriminierung

Inmitten wachsender gesellschaftlicher Spannungen und politischer Rückschritte hat die Trans Pride in London ein unübersehbares Zeichen gesetzt: Mit tausenden Teilnehmenden war es die bisher größte Demonstration für die Rechte von Transpersonen in Großbritannien. Aktivistinnen, Unterstützerinnen und Angehörige zogen gemeinsam durch die Straßen der Hauptstadt – laut, sichtbar und entschlossen.

Der Protest richtete sich unter anderem gegen neue Leitlinien der britischen Equalities and Human Rights Commission (EHRC), die es Institutionen erleichtern, trans Menschen aus geschlechtergetrennten Räumen wie öffentlichen Toiletten oder Umkleiden auszuschließen. Für viele Betroffene bedeutet das den Verlust elementarer Zugänge – und ein Klima wachsender Angst.

„Diese Richtlinien zerstören Leben“, sagte Alex Parmar-Yee von der Trans+ Solidarity Alliance am Rande der Demonstration. Sie kritisierte vor allem die fehlende Transparenz bei der Entstehung dieser politischen Entscheidungen: „Trans-Stimmen wurden nicht gehört. Es fehlt an Demokratie, an Sichtbarkeit, an Mitsprache.“

Auch der umstrittene Online Safety Act war Thema – ein Gesetz, das den Zugang zu queeren Online-Angeboten für Jugendliche erschweren könnte. Aktivist Litman erinnerte daran, wie wichtig digitale Räume für seine verstorbene Tochter Alice waren: „Das Internet war ihr Schutzraum. Diese Gesetze gefährden genau solche Orte.“

Die Rekordbeteiligung bei der Trans Pride macht deutlich: Die Community lässt sich nicht einschüchtern. Der Protest war mehr als eine Demonstration – er war ein Appell an die Gesellschaft, trans Leben zu schützen und Vielfalt nicht nur zu tolerieren, sondern aktiv zu verteidigen.

In einer Zeit, in der Rechte wieder zur Verhandlung stehen, zeigt London: Die trans Community steht zusammen – und sie ist nicht allein.

Radio QueerLive
News Redaktion