❤️🧡💛 Philipp & Tom 💚💙💜 (48)

Radio QueerLive – Eine Berliner Liebesgeschichte
Folge 48

„Sterne, Zelte und ein Radio für Frieda

Als sich Philipp und Tom am Sonntagabend verabschiedeten, war der Himmel schon grau, und ein leichter Wind spielte mit den Apfelbaumzweigen. Frieda Sonnenberg hatte sie noch bis zum Gartentor begleitet, den Kragen ihres Pullovers hochgeschlagen.

„Ihr… ihr könnt doch auch mal eure Freunde mitbringen“, sagte sie plötzlich.

Philipp blieb stehen. „Wie meinst du das?“

Frieda zuckte mit den Schultern. „Na ja… kleine Gartenparty. Wenn ihr wollt. Die können auch im Zelt schlafen. Der Platz reicht ja.“

Tom sah Philipp an. Dann lachten beide gleichzeitig.

„Wir bringen die ganze QueerLive-Crew mit“, sagte Philipp. „Aber du wirst sie lieben.“

⌚Eine Woche später, Samstagmittag.

Die Sonne stand hell über dem Garten, als Philipp und Tom zum Bauwagen zurückkehrten – natürlich mit Willi im Rucksack. Diesmal waren sie nicht allein.

Mit dabei:
Frau Bond – wie immer elegant, diesmal im luftigen Sommerkleid mit Sternenmuster,
Andreas – mit Sonnenbrille, Kamera und tragbarer Hängematte,
und Gustav und Jakob – die beiden Technik-Talente von QueerLive.

Frieda stand schon mit Gartenschürze am Zaun.
„Na, das ist ja ein ganzer Radiosender!“, rief sie lachend.

„Fast“, sagte Frau Bond charmant. „Aber wir senden ohne Kabel. Nur mit Herz.“

„Ich hoffe, der Garten sendet zurück“, erwiderte Frieda und umarmte sie nacheinander herzlich.

Die Gruppe verteilte sich rasch: Zelte wurden aufgebaut – ein kleines, buntes Lager entstand rund um den Bauwagen. Nur Andreas und Frau Bond lehnten dankend ab.

„Wir schlafen unter den Sternen“, sagte Andreas.

„Wir bringen die Romantik zurück ins Radioprogramm“, fügte Frau Bond hinzu – und entfaltete zwei freistehende Hängematten, die sich selbst spannten, sobald man sich hineinlegte.

Jakob baute den Grill auf, Tom schnitt Kräuter, Philipp stellte einen kleinen Tisch auf, Frieda brachte selbstgemachten Kartoffelsalat und Apfelsaft.

Am Abend leuchteten Lampions in den Bäumen. Musik spielte leise aus Jakobs Bluetooth-Box. Es roch nach gegrilltem Gemüse, warmem Holz und Sommerhaut. Willi kroch langsam durch das Gras, inspizierte Zelte und saß schließlich seelenruhig auf Friedas Gartentisch, als wäre er der Gastgeber selbst.

„Ich glaub, Willi will eigentlich Moderator werden“, scherzte Gustav.

„Würde passen“, lachte Tom. „Er spricht ja mit Zunge.“

Später in der Nacht.

Einer nach dem anderen verschwand in seinem Zelt.
Jakob mit Gustav. Andreas und Frau Bond in ihren Hängematten zwischen den Apfelbäumen. Nur Philipp und Tom blieben noch wach.

„Willst du wirklich unten schlafen?“ fragte Philipp leise.

Tom sah hoch zum Himmel. „Nein. Eigentlich… will ich nur die Sterne sehen.“

Philipp grinste. „Na dann los.“

Er schnappte sich zwei große Decken und deutete mit dem Kopf nach oben.
„Dachterrasse ruft.“

Wenig später lagen sie nebeneinander auf der kleinen Holzfläche auf dem Dach des Bauwagens. Die Decken bis zum Kinn gezogen, die Füße ineinander verschränkt.

„Weißt du, was ich liebe?“, murmelte Tom.
„Mich?“
„Und die Stille. Aber ja – dich auch.“

Über ihnen glitzerte der Himmel. Eine Sternschnuppe zog leise über den Horizont.

Der nächste Morgen.

Die Sonne stieg langsam über den Garten. Ein paar Vögel sangen zaghaft. Die Zelte ruckelten. Stimmen wurden wach.

Jakob kam mit zerzausten Haaren aus seinem Zelt. „Ich glaub, ich bin auf einem Tannenzapfen eingeschlafen.“

Gustav klopfte sich Laub vom Schlafsack. „Besser als auf dem USB-Stick letzte Woche.“

Frau Bond und Andreas hatten sich mühsam aus ihren Hängematten gerollt und lagen lachend auf dem Boden.

„Ich komm hier nie wieder allein raus“, stöhnte Andreas.

„Aber wir haben den Mond gesehen. Das zählt“, sagte Frau Bond.

Am Gartentisch wartete bereits Frieda mit frisch gebackenen Brötchen, selbstgemachtem Brot, Obstsalat und dampfendem Kakao.

„Ich hab gedacht, wenn schon Radiosender, dann brauchen die auch Frühstück wie auf Sendung.“

Alle setzten sich. Willi saß zwischen Frau Bond und Frieda, die ihm verstohlen ein Stück Apfel zusteckte.

Während sie aßen, sagte Frau Bond plötzlich:
„Frieda – wusstest du eigentlich, dass wir alle von einem queeren Radiosender sind?“

„Wirklich?“ Frieda sah überrascht auf. „Ihr… ihr macht echtes Radio?“

„Jede Woche“, sagte Gustav. „Live aus Berlin. QueerLive mit V.“

„V wie verrückt?“, fragte Frieda verschmitzt.

„V wie Vielfalt“, sagte Tom sanft.

Frau Bond stand auf, ging zum Auto und kam wenige Minuten später mit einem kleinen, tragbaren Radio zurück.
„Hier – das ist für dich. Und ich hab schon den Sender eingestellt.“

Sie reichte es Frieda.
„Du musst nur noch einschalten.“

Frieda nahm das Radio vorsichtig entgegen, als wäre es etwas Zerbrechliches.
„Ich glaub, das ist das erste Mal seit Jahren, dass ich mich wieder auf Sonntag freue.“

Als sich alle wenig später verabschiedeten, war der Garten wieder still. Nur ein leerer Apfelteller, ein kleines Radio auf der Fensterbank und ein zufriedener Waran auf dem Bauwagendach zeugten noch von der Nacht.

Und als Frieda abends in der Küche stand, stellte sie das Radio auf die Fensterbank, drehte den Knopf –
und hörte eine vertraute Stimme:

„Willkommen bei QueerLive – eurem Sender für Herz, Freiheit und die kleinen Geschichten dazwischen. Heute reden wir über ein Wochenende in einem Garten-Paradies.“

Sie lächelte.
„Ich glaub, ich hab endlich wieder Gesellschaft.“

Ende Teil 48

Morgen geht’s weiter um 20.00 Uhr

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