Tammy Bruce: Von der Demokratin zur Trump-nahen UN-Diplomatin

Am Samstag hat Präsident Donald Trump die Ernennung von Tammy Bruce zur stellvertretenden Vertreterin der Vereinigten Staaten bei den Vereinten Nationen bekannt gegeben. Bruce, die als langjährige Fox-News-Moderatorin und Bestsellerautorin bekannt wurde, gilt als prominente Unterstützerin der MAGA-Bewegung – ein politischer Weg, der bemerkenswert weit von ihren früheren demokratischen Wurzeln entfernt liegt.

Seit Januar 2025 fungiert die offen lesbische Journalistin als Pressesprecherin des US-Außenministeriums. Dort reiht sie sich in eine kleine, aber sichtbare Gruppe von LGBTQ+-Personen innerhalb der Trump-Administration ein, zu der auch der ehemalige US-Botschafter Ric Grenell gehört. Kritiker verweisen jedoch darauf, dass Bruce trotz ihrer eigenen sexuellen Orientierung immer wieder Positionen vertreten hat, die als schädlich für die LGBTQ+-Community wahrgenommen werden.

Kontroverse Aussagen und politische Kehrtwende

Bruce ist in den vergangenen Jahren durch eine Reihe provokanter Äußerungen aufgefallen. Im Jahr 2023 erklärte sie in einer Fox-Sendung, Pride-Kampagnen würden „der Schwulen- und Lesbengemeinschaft wirklich schaden“ und seien „peinlich“. Während ihrer Zeit im Außenministerium wich sie kritischen Fragen oft aus – etwa, als sie im Pride-Monat gefragt wurde, ob sie ein von Vizepräsident JD Vance vorgeschlagenes Verbot von Pride-Paraden unterstütze. Ihre Antwort: Solche Vorschläge seien Teil des „Plans“ der Regierung, die eigenen Werte zu vermitteln.

Zudem verbreitete Bruce in der Vergangenheit bizarre Verschwörungstheorien – darunter die Behauptung, dass die Demokratische Partei angeblich „menschlich-tierische Chimären aus der Hölle“ erschaffe. Solche Äußerungen führten zu Vergleichen mit „Cartoon-Bösewichten“ und riefen scharfe Kritik sowohl von politischen Gegnern als auch von LGBTQ+-Aktivist:innen hervor.

Symbolfigur oder Widerspruch?

Die Ernennung Bruce’ wirft Fragen auf: Handelt es sich um ein Signal, dass Trump trotz seines harten Kurses gegenüber queeren Rechten auf Diversität setzt – oder ist es ein Beispiel dafür, wie symbolische Repräsentation genutzt werden kann, um unpopuläre Politik zu legitimieren?

Fakt ist: Ihre neue Rolle bei den Vereinten Nationen wird Bruce eine internationale Bühne verschaffen. Dort dürfte sie nicht nur die US-Interessen vertreten, sondern auch das Image einer Regierung prägen, deren innenpolitischer Kurs in Sachen LGBTQ+-Rechte stark umstritten ist.

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News Redaktion