Oscar-Preisträgerin Diane Keaton (r.i.Bild) im Alter von 79 Jahren gestorben

Hollywood trauert um eine seiner charismatischsten und eigenwilligsten Persönlichkeiten: Die US-Schauspielerin und Oscar-Preisträgerin Diane Keaton (rechts im Bild) ist im Alter von 79 Jahren gestorben.
Das bestätigte ein Sprecher der Familie dem US-Magazin People am Samstag. Keaton sei in Kalifornien verstorben, ihre Angehörigen baten um Privatsphäre.

Von der kalifornischen Vorstadt auf die große Leinwand

Geboren wurde Diane Keaton 1946 als Diane Hall in Los Angeles. Sie wuchs gemeinsam mit drei Geschwistern in einer kreativen Familie auf – ihr Vater arbeitete als Bauingenieur und Immobilienmakler, ihre Mutter engagierte sich als Hausfrau, Fotografin und Amateurkünstlerin. Schon früh zeigte sich Keatons Leidenschaft für die Bühne: Sie trat im Schultheater auf und sang im Chor, lange bevor sie Hollywood eroberte.

Der Durchbruch mit Woody Allen

Nach ersten Theatererfahrungen in New York gelang ihr der internationale Durchbruch 1977 mit Woody Allens romantischer Komödie „Der Stadtneurotiker“ (Annie Hall). Für ihre lebendige, eigenwillige Darstellung der Titelrolle wurde sie mit dem Oscar als beste Hauptdarstellerin ausgezeichnet – und prägte zugleich eine ganze Ära des US-Kinos.

In den folgenden Jahrzehnten überzeugte Keaton durch ihre enorme Bandbreite. Sie spielte in Dramen wie „Reds“ (1981) und „Marvin’s Room“ (1996) ebenso souverän wie in romantischen Komödien à la „Was das Herz begehrt“ (2003) an der Seite von Jack Nicholson. Auch ihre Auftritte in Klassikern wie „Der Pate“ (I–III) und in der Kultkomödie „Der Club der Teufelinnen“ (1996) sind unvergessen.

Stil-Ikone und kreative Visionärin

Abseits der Leinwand wurde Diane Keaton zu einer Stilikone. Ihr markanter Look – weite Hosen, Westen, Hüte und eine charmant androgyne Eleganz – machte sie zu einem Vorbild für Generationen von Schauspielerinnen. Ihre Mode war Ausdruck ihrer Individualität und Unabhängigkeit, eine Haltung, die sie auch in Interviews und öffentlichen Auftritten stets verkörperte.

Doch Keaton war weit mehr als Schauspielerin: Sie arbeitete erfolgreich als Regisseurin, Produzentin, Fotografin und Autorin. In mehreren Büchern gewährte sie Einblicke in ihr Leben, ihre kreative Arbeit und ihren reflektierten Umgang mit dem Älterwerden.

Ein Leben jenseits des Rampenlichts

Diane Keaton war nie verheiratet, sprach jedoch offen über ihre persönlichen Entscheidungen und Lebenswege. Erst später verspürte sie den Wunsch, Mutter zu werden. In den 1990er-Jahren adoptierte sie zwei Kinder, eine Tochter und einen Sohn, die sie allein großzog.

Auch abseits des Filmgeschäfts zeigte sie Engagement: Mit Leidenschaft setzte sie sich für Denkmalschutz und Architektur ein und engagierte sich in der Restaurierung historischer Gebäude in Kalifornien.

Ein Vermächtnis voller Mut und Authentizität

Mit ihrem Humor, ihrer Eigenwilligkeit und ihrem unverwechselbaren Stil prägte Diane Keaton Hollywood über Jahrzehnte hinweg. Sie war eine Künstlerin, die sich nie in Rollen oder Konventionen einengen ließ – und gerade deshalb zu einer Ikone wurde.

Ihr Tod markiert das Ende einer Ära, doch ihr filmisches und kulturelles Erbe wird bleiben: als Inspiration für Frauen, Künstlerinnen und Freigeister auf der ganzen Welt.

Sie möge in Frieden ruhen

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News Redaktion