
Die Schweiz setzt starkes Zeichen für Menschenrechte
Am vergangenen Samstag erlebte Basel ein eindrucksvolles Bekenntnis zu Vielfalt, Solidarität und Menschenrechten: Das queere Festival „Basel tickt bunt!“ ging in die dritte Runde – und mehr als 2.000 Teilnehmende machten beim diesjährigen Pride Walk unter dem Motto „Queer Rights Are Human Rights“ die Innenstadt zur Bühne für Sichtbarkeit und politischen Protest.
Politisches Statement mit internationaler Tragweite
In einer Zeit, in der queerfeindliche Strömungen weltweit wieder lauter werden, war das diesjährige Motto bewusst gewählt. Die Organisator:innen reagierten damit auf zunehmende Angriffe auf LGBTI+-Rechte – nicht nur in autoritären Regimen, sondern auch in Teilen Europas. Dass die Lage ernst ist, zeigte sich am selben Tag bei der Budapest Pride, die trotz eines staatlichen Verbots zehntausende Menschen mobilisierte.
„Menschenrechte sind unverhandelbar. Solange irgendwo auf der Welt queere Identitäten kriminalisiert werden, bleiben wir laut und sichtbar“, sagte Maika vom Organisationsteam.
Ein Tag zwischen Politik, Party und Protest
Der Tag begann mit einem Drag Brunch, gefolgt vom offiziellen Start des Pride Walks im Theodorsgraben. Dort sprachen unter anderem Basels Regierungspräsident Conradin Cramer, Grossrätin Edibe Gölgeli, Pfarrer Frank Lorenz sowie Aktivist Ali Raza Khan. Ihre Reden machten deutlich: Der Kampf für gleiche Rechte ist noch lange nicht vorbei.
Angeführt von Musik und begleitet von guter Laune zog die bunte Parade anschließend durch Kleinbasel und entlang des Rheins zum Festivalgelände im Holzpark Klybeck. Dort erwartete die Besucher:innen ein Open-Air-Programm mit Konzerten, DJ-Sets und einer ausgelassenen Atmosphäre. Abends ging es weiter mit der offiziellen „Basel tickt bunt!“-Party auf dem Kulturschiff Gannet.
„Als queere Menschen haben wir schon immer Protest und Party vereint“, so Co-Organisator Ömer. „Wir begruben unsere Freund:innen am Morgen, protestierten am Nachmittag und tanzten die ganze Nacht.“
Vielstimmiges Wochenende der Solidarität
Bereits am Freitagabend hatte das Festival mit einer Filmvorführung von 120 BPM und einer Podiumsdiskussion zur HIV/Aids-Stigmatisierung begonnen – in Kooperation mit pink.friday. Ein weiteres Zeichen für den intersektionalen und politischen Anspruch des Festivals. Am Samstagvormittag kamen dann auch Teilnehmende des CSD Baselland aus Liestal hinzu – ein starkes Signal regionaler Vernetzung und gemeinsamer Anliegen.
Vielfalt braucht Sichtbarkeit
„Basel tickt bunt!“ ist längst mehr als nur ein lokaler Pride – es ist eine wachsende Plattform für queeres Leben, politische Forderungen und gesellschaftliche Teilhabe. Die Mischung aus Aktivismus und Kultur, aus Widerstand und Lebensfreude, ist das, was das Festival so besonders macht.
Während in vielen Ländern queere Communities unter Druck stehen, zeigt Basel: Zusammenhalt, Mut und Musik können Berge versetzen.
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Die Redaktion