
John MacArthur war eine der einflussreichsten – und umstrittensten – Stimmen im konservativen US-amerikanischen Christentum. Bekannt für seine kompromisslose Bibelauslegung, grenzte er sich nicht nur von der katholischen Kirche, charismatischen Bewegungen oder dem Wohlstandsevangelium ab, sondern besonders vehement von der LSBTI-Community.
MacArthur verurteilte queere Identitäten als „Sünde“ und lehnte jede Form von Anerkennung homosexueller Lebensweisen in Kirche und Gesellschaft strikt ab. In seinen Predigten sprach er von „Perversion“ und warnte vor einem moralischen Verfall durch gesellschaftliche Toleranz. Seine Aussagen waren nicht seelsorgerlich, sondern abwertend – und trafen besonders junge queere Gläubige hart.
Für ihn war klar: Wer nicht dem von ihm verstandenen „Willen Gottes“ folgt, kann kein echter Christ sein – eine Haltung, die queere Christ:innen kategorisch ausschloss. Damit prägte er eine Generation evangelikaler Gläubiger – und spaltete zugleich viele Gemeinden.
Nach seinem Tod äußerten sich seine Kritiker zurückhaltend – mit stiller Erleichterung. Sein Vermächtnis bleibt: ein Glaube, der für viele nicht heilte, sondern ausgrenzte.
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News Redaktion