Kubanische Transgender-Community schöpft Hoffnung

Neuer Gesetzesentwurf in Arbeit

Havanna
Inmitten zunehmender gesellschaftlicher und politischer Spannungen in Lateinamerika sorgt ein neuer Gesetzesentwurf in Kuba für Aufsehen. Der Entwurf, der im Juni 2025 dem Parlament vorgelegt wurde, könnte einen historischen Fortschritt für die Rechte von Transgender-Personen auf der sozialistischen Karibikinsel bedeuten.

Ziel des Vorhabens ist es, die Änderung von Namen und Geschlechtseinträgen in offiziellen Dokumenten deutlich zu vereinfachen. Bislang mussten Transpersonen in Kuba langwierige bürokratische Verfahren durchlaufen, darunter psychologische Gutachten, gerichtliche Genehmigungen und weitere Nachweise. Der neue Entwurf würde diese Hürden abschaffen und stattdessen eine medizinische Bestätigung durch das staatliche Zentrum für sexuelle Aufklärung (CENESEX) ausreichen lassen.

Für viele Mitglieder der kubanischen Transgender-Community ist das ein Lichtblick.
Danny Ortiz, ein 25-jähriger Transmann aus Havanna, erklärte gegenüber Reuters, dass er sich durch die Reform eine Zukunft mit mehr persönlicher Würde und rechtlicher Sicherheit erhoffe. „Ich möchte heiraten und Kinder haben – aber zuerst muss ich meinen Namen ändern können“, sagte er.

Auch Fachleute wie Fátima Abdulá Ruiz, Juristin bei CENESEX, bewerten das Gesetz positiv. Ihrer Ansicht nach würde es Transmenschen ermöglichen, ohne entwürdigende und entmündigende Prozesse rechtlich anerkannt zu werden. Unterstützt wird der Entwurf auch von Transfrauen wie Mia Rochel Ramos, die in dem Vorhaben ein klares Zeichen für eine offenere Zukunft sieht.

In der Region Lateinamerika hat Kuba in den letzten Jahren durchaus Fortschritte bei der Anerkennung von LGBTQ-Rechten gemacht.
So wurde 2022 durch einen Volksentscheid der neue Familienkodex verabschiedet, der gleichgeschlechtliche Ehen und Adoptionen erlaubt. Doch im Bereich der geschlechtlichen Selbstbestimmung hinkte das Land bislang anderen Staaten wie Argentinien oder Uruguay hinterher.

Die Gesetzesinitiative wird aktuell im Parlament beraten. Eine Abstimmung wird für Juli erwartet.
Beobachter rechnen mit einer breiten Zustimmung, auch wenn konservative Kräfte im Land vereinzelt Widerstand angekündigt haben.

Sollte das Gesetz verabschiedet werden, würde dies nicht nur die Lebensrealität zahlreicher

Radio QueerLive
News-Redaktion