London demonstriert für Ungarn

Ungarn: Wenn Stolz verboten wird – Warum die LGBTI-Community internationale Solidarität braucht und was in London geplant wird

Inmitten Europas, im Herzen der Europäischen Union, erleben LGBTI-Menschen in Ungarn eine alarmierende Rückentwicklung ihrer Rechte. Was andernorts gefeiert wird, wird in Budapest unterdrückt.

Die ungarische Regierung unter Viktor Orbán geht seit Jahren mit wachsender Härte gegen queere Menschen vor – und hat nun einen weiteren drastischen Schritt unternommen: Das Verbot sämtlicher öffentlicher LGBTI-Veranstaltungen, einschließlich der Budapest Pride.

Was bedeutet das konkret?

Für LGBTI-Menschen in Ungarn verschwindet die Sichtbarkeit im öffentlichen Raum. Keine CSD-Paraden, keine Mahnwachen, keine Kundgebungen – keine Möglichkeit, sich als Gemeinschaft zu zeigen und für die eigenen Rechte einzustehen. Wer dennoch den Mut hat, Gesicht zu zeigen, riskiert polizeiliche Repression, gesellschaftliche Ächtung und staatliche Sanktionen. Die Regierung rechtfertigt ihr Vorgehen mit dem Schutz „traditioneller Werte“, doch was tatsächlich passiert, ist die systematische Auslöschung von Vielfalt.

Die Angriffe auf die queere Community sind nicht nur politischer Natur – sie sind persönlich.
Sie entziehen einer ohnehin marginalisierten Minderheit ihre Würde, ihre Rechte und ihre Sicherheit. Es geht um mehr als Demonstrationen – es geht um das Recht, überhaupt existieren zu dürfen.

Doch wo Unterdrückung herrscht, regt sich Widerstand – auch international.

In London ruft die queere Community zur Solidarität auf: Am Samstag, den 21. Juni 2025, findet um 13 Uhr der Solidarity Pride vor der ungarischen Botschaft statt.

„Wir müssen Schulter an Schulter mit LGBT+-Personen in Ungarn stehen“, heißt es in dem Aufruf.

Die Botschaft ist klar: Liebe ist kein Verbrechen. Gleichheit kennt keine Grenzen. Und Stolz lässt sich nicht verbieten.

In einer Zeit, in der queere Menschen erneut unter Druck geraten, ist internationale Solidarität kein Akt der Freundlichkeit – sie ist Notwendigkeit. Lasst uns laut sein für diejenigen, die zum Schweigen gebracht werden sollen.

Radio Queerlive
Die Redaktion