Schüsse nahe dem Stonewall Inn

NYC Pride: Zwei Teenager verletzt – Motiv noch unklar

New York, Stand 30.06.2025

Ein tragischer Vorfall überschattete am Sonntagabend die diesjährigen Pride-Feierlichkeiten in New York City: Zwei Jugendliche wurden unweit des historischen Stonewall Inn in Greenwich Village angeschossen.

Eine 16-jährige erlag einem Kopfschuss und befindet sich laut Angaben der Polizei in kritischem Zustand. Eine 17-Jährige wurde ins Bein getroffen und ist inzwischen stabil.

Der Vorfall ereignete sich gegen 22 Uhr auf dem Sheridan Square, nur wenige Meter entfernt vom Stonewall Inn – einem Symbol der LGBTQ+-Bewegung, das weltweite Bedeutung für den Kampf um Gleichberechtigung hat. Die Gegend war zu diesem Zeitpunkt noch gut besucht von Menschen, die an den Feierlichkeiten zum Abschluss des Pride Month teilgenommen hatten.

Nach bisherigen Erkenntnissen der Polizei war die jüngere der beiden Teenager offenbar nicht das eigentliche Ziel. Laut Aussagen zweier Ermittlungsquellen soll die 17-Jährige zuerst angeschossen worden sein, woraufhin sie eine Schusswaffe zog und zurückfeuerte. Dabei traf sie jedoch versehentlich die 16-Jährige. Die Ermittlungen dauern an, und bisher wurde noch kein Tatverdächtiger festgenommen.

Die Frage, ob es sich bei der Tat um ein Hassverbrechen handelt, konnte die New Yorker Polizei bislang nicht beantworten. Die LGBTQ+-Community, für die der Pride Month traditionell ein Moment des Feierns, aber auch des Sichtbarmachens ist, sieht sich dadurch erneut mit der Realität von Gewalt konfrontiert – unabhängig vom Motiv.

Bürgermeister Eric Adams äußerte sich bestürzt über das Geschehen. Adams sprach den Familien der Opfer sein Mitgefühl aus und forderte eine lückenlose Aufklärung.

Die Tat wirft einmal mehr ein Schlaglicht auf die anhaltende Problematik von Waffengewalt in den USA – insbesondere in urbanen Zentren wie New York. Gleichzeitig erinnert sie auch daran, dass queere Schutzräume wie der Stonewall Inn nicht frei von Gefahren sind, selbst an einem Tag, der eigentlich im Zeichen von Stolz, Liebe und Solidarität steht.

Die Polizei bittet Zeuginnen und Zeugen, sich mit Hinweisen zu melden. Die Ermittlungen laufen unter Hochdruck. Die LGBTQ+-Community und viele Unterstützer*innen warten indes auf Antworten – und hoffen auf Gerechtigkeit.

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Die Redaktion